Nahezu schon im Minutentakt bringt ein Hubschrauber der Bundespolizei Sandsäcke zu einem Deich. Ein Großaufgebot an Helferinnen und Helfern des Technischen Hilfswerks bilden gemeinsam mit der Bundeswehr eine Menschenkette und schaffen die Säcke an den Hochwasserdamm, um einen Bruch zu verhindern. Großflächige Überschwemmungen, von der Außenwelt abgeschnittene Ortschaften und Gehöfte, Wasserschäden und eine Vielzahl vermisster Personen. Szenen aus einer Hochwasserkatastrophe, wie wir sie 2002 im eigenen Landkreis in Glonn und Moosach aber auch an der Elbe erlebten, bildeten die Ausgangslage für eine Großübung des Technischen Hilfswerks. Gemeinsam mit über 300 weiteren Helferinnen und Helfern des THW übten die Einsatzkräfte des THW-Markt Schwaben auf dem Wasserübungsplatz der Bundeswehr in Ingolstadt den Einsatz bei Hochwasser.

„Eine Schulklasse wurde vom Hochwasser überrascht und befindet sich unter einer Brücke.“ dröhnte es aus den Funkgeräten, dann ging alles rasend schnell: Der Einsatzleiter übermittelte den Einsatzbefehl und schon setzten sich mehrere Trupps in Bewegung, um mittels Abseilgerät die vom Wasser eingeschlossenen Kinder zu retten. Aber auch Nachts ruhten die Einsatzkräfte nicht. Ein Taucher der Bundeswehr spielte einen von den Wassermassen mitgerissenen Anwohner. Gemeinsam mit  Einsatzkräften der DLRG musste er gerettet und an den Malteser Hilfsdienst zur weiteren Versorgung übergeben werden. 

Aber auch sonst wurde von den Helfern einiges abverlangt. So galt es unter anderem vermisste Personen in einem Waldstück zu finden, einen Hubschrauberlandeplatz einzurichten, Wege so herzurichten, dass diese mit schwerem Gerät befahren werden können sowie die Notstromversorgung für ein Wehr wiederherzustellen. Nach 16 Stunden endete eine Übung, die wieder in Erinnerung rief, wie wichtig  ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger in den verschiedenen Rettungs- und Hilfsorganisationen ist.