Katastrophenschutz-Großübung am Münchner Flughafen 09.09.2017

09.09.2017 - Flughafen München. Ein letzter, verspäteter Flieger nimmt in der Nacht auf Samstag Kurs auf den Münchner Flughafen. Doch kurz vor der Landung gerät ein Triebwerk in Brand und das Flugzeug zerschellt auf der Landebahn. Etwa 100 Personen werden im Inneren von einem Flammenmeer bedroht. Was sich hier nach einem Schreckensszenario anhört, war nur Teil der Katstrophenschutz-Großübung am Münchner Flughafen. Zur Unterstützung der dortigen Feuerwehr wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag über 700 Helfer der regionalen Blaulichtorganisationen – darunter auch der THW-Ortsverband Markt Schwaben – alarmiert. 

Als kurz vor ein Uhr nachts die Alarmierung die THW-Helfer erreichte, war noch nicht klar, welche Unterstützung am Flughafen genau benötigt wird. Deshalb machten sich zunächst der Zugtrupp und zwei Bergungsgruppen auf den Weg zum Sammelraum. Ein fahrbarer Lichtmast vervollständigte den Zug, schließlich ist nicht jeder Ort am Flughafen taghell ausgeleuchtet. Mit diesen Gruppen kann bereits ein breit gefächertes Einsatzspektrum abgerufen werden. Im Bedarfsfall können weitere Fachgruppen, wie etwa Elektroversorgung, hinzugezogen werden.

Dem Ruf der Alarmierung folgten zahlreiche Rettungskräfte aus der ganzen Region. Es bildete sich schnell eine längere, blau blinkende Fahrzeugschlange vor dem Sammelraum. Inzwischen ging bei der Einsatzleitung der nächste Schadensfall ein: abseits der Landebahn ereignete sich ein Verkehrsunfall mit leichter Brandentwicklung. Da alle Feuerwehren beim Flugzeug-Brand eingebunden waren, wurden die Helfer des Ortsverbandes mit dem Einsatz betraut. Dort angekommen mussten sich die Helfer schnell organisieren und zwei Gruppen bilden: eine bekämpfte das Feuer mit Feuerlöschern, jedoch ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen, die andere Gruppe kümmerte sich um die sechs Verletzten. Für die Helfer war das Szenario ungewohnt, da die Rettung aus brennenden Objekten in dieser Form nicht zum Einsatzspektrum des THWs gehört. Nach kurzer Zeit gelang es den Helfern den Brand zu löschen. Erst jetzt konnte einer der Verletzten aus dem Fahrzeug gezogen werden. Nun hatte die Verletztenversorgung die höchste Priorität. Die Darsteller haben sehr realistisch das Verhalten teilweise schwerst verletzter Personen im Schockzustand gespielt und manche haben sich dabei recht heftig gewehrt, geschrien und vielfach widersprüchliche Aussagen gemacht. Bis zuletzt wurde deshalb eine weitere, vermisste Person gesucht. Das Geschehen wurde dabei genauestens von mehreren Übungsleitern und den geschulten Verletztendarsteller beobachtet. 

Lange Zeit waren die Helfer aus Markt Schwaben alleine bei ihrem Einsatz. Nach etwa einer Stunde kamen mehrere Feuerwehren zu Unterstützung. Nachdem der THW-Zugführer die neuen Helfer eingewiesen hatte, haben die Feuerwehren die Verletztenversorgung und die Überwachung des ehemals brennenden Fahrzeuges übernommen. Schließlich wurde gegen 5 Uhr nachts der Einsatz seitens der Übungsleitung beendet. 

Der Flughafen ist verpflichtet, solche Übungen alle zwei Jahre zu organisieren. Da der Flughafen im Einsatzgebiet des THW-Ortsverbandes Markt Schwaben liegt, werden bei Großeinsätzen auch dessen Helfer alarmiert. Weitere Unterstützung kommt vom THW-Ortsverband Freising, der nahe am Flughafen liegt.

 
 Fotos
 



Warten im Sammelraum


Die Helfer löschen den Brand mit Feuerlöschern


MzkW mit Lichtmast


MzKW mit Lichtmast

 
     
 
Artikel #585 erstellt/geändert von Florian Hisch / Florian Hisch / Stefan Sandner am 2017-09-19 22:19:03