THW-Großübung in München 11.09.2009

München - 11.09.2009. „Explosion in einem Münchner Industriegebiet, einige Gebäude sind zerstört, eine unbekannte Zahl Personen wird vermisst" - Diese Einsatzmeldung erreichte die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes aus Markt Schwaben in den Abendstunden des vergangenen Freitags. Hintergrund dieser Alarmierung war eine Einsatzübung des Technischen Hilfswerks aus dem Großraum München.

Als um 23:00 Uhr der Technische Zug aus Markt Schwaben in München ankam, zeigte sich ein erschreckend realistisches Bild dieser Katastrophenübung auf dem Gelände der ehemaligen Fernmeldewerkstatt der Deutschen Bahn in Aubing. Auslaufende Flüssigkeiten, Explosionen, Verpuffungen in Gebäuden, unter Wasser stehende Kellerräume, einsturzgefährdete Gebäude und zahlreiche verletzte Personen, die um Hilfe riefen.

Verschiedene Aufgaben stellten sich den Helferinnen und Helfern in München. So mussten zuerst eingeklemmte Personen aus einem PKW befreit und versorgt werden. Anschließend musste in einem einsturzgefährdeten Gebäude vom Keller bis zum ersten Stock die Decke durch Holzträger abgestützt werden, um die Dachlast abzufangen. Dabei wurde der Ortsverband Friedberg, der die selbe Aufgabe in einem anderen Teil des weitläufigen Gebäudes ausführte, vom Orstverband Markt Schwaben mit einer Logistikkomponente unterstützt.

In einem zweiten Einsatz ab 04:00 Uhr morgens mussten durch die Sprenggruppe Markt Schwaben verschiedene Öffnungs- und Durchbruchsprengungen durchgeführt werden. Auch dabei war insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen Einheiten und Ortsverbänden gefordert. Es wurde sehr deutlich, dass sich die bundesweit einheitliche Struktur des THW äußerst positiv auf die Abläufe der Aufgaben auswirkte und ein reibungsloses Zusammenarbeiten ermöglichte. Auch die Übergabe oder Weiterführung begonnener Aufgaben konnte nahtlos erfolgen.

Die Übungsleitung zog während der gesamten Übung alle Register - so sorgten Verletztendarsteller des Bayerischen Roten Kreuzes und speziell ausgebildete Pyrotechniker des THW dafür, dass die Übung möglichst realistisch dargestellt war.

Insgesamt waren 400 THW-Einsatzkräfte beteiligt. Neben der Bewältigung der Aufgaben wurde auch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bergungs- und Fachgruppen sowie den Einsatz und die Koordinierung von überörtlichen Einheiten aus verschiedenen Landkreisen geübt. Am Nachmittag zeigte sich THW-Geschäftsführer Walter Huber zufrieden. „Wir haben unseren Einheiten ein sehr komplexes Aufgabenszenario gestellt. Bei einer Einsatzstelle mit solchen Ausmaßen sind die örtlichen THW-Einheiten schnell ausgelastet. Deshalb ist die Struktur des Technischen Hilfswerkes mit den unterschiedlichen Sondereinheiten ein großer Vorteil."

Das Technische Hilfswerk bereitet sich immer wieder in Großübungen auf Unglücksfälle vor, um im Einsatz kompetent und zuverlässig helfen zu können. Zahlreiche Gäste nutzten am Wochenende die Gelegenheit, sich von den Einsatzpotenzialen des THW zu überzeugen, so auch Vertreter des Bundesinnenministeriums, der bayerischen Landeshauptstadt und aus den Landratsämtern Ebersberg und Erding.

Am Ende konnte eine positive Bilanz über die Übung gezogen werden. Das THW aus Markt Schwaben ist für den Ernstfall gut vorbereitet - nicht nur mit Technik sondern auch mit gut ausgebildeten Helferinnen und Helfern.

 
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Artikel #257 erstellt/geändert von sts / sas am 2012-06-01 15:27:11