Sturmtief über Südbayern – Landkreis Ebersberg verwüstet 23.01.2007

Ebersberg - 23.01.2007. Ein Sturm fegt über Südbayern hinweg, zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, mehrere hundert Bäume brachen und blockierten Straßen und Bahnstrecken. Auf der A94 kam es zu einer Maßenkarambolage mit mehreren dutzend Fahrzeugen. Stromausfälle in mehreren Gemeinden im Landkreis.

Dass dieses Einsatzszenario nicht ganz unrealistisch ist, zeigte eine Woche zuvor das Orkantief Kyrill. Doch diesesmal geschah das alles nur auf dem Papier bei einer Katastrophenschutz-Stabsübung im Landratsamt Ebersberg. Unter der Leitung der staatlichen Feuerwehrschule Geretsried, wurde die Zusammenarbeit der verschiedenen Führungsebenen und zwischen den Hilfsorganisationen geübt.


Als um 9.30 Uhr die Übung begann, ahnte noch niemand der Teilnehmer, was auf ihn zukommen würde. Nur die Übungsleitung, besetzt mit Vertretern aller Fachdienste wie z.B. Bundeswehr, Polizei und BRK, wussten was zu tun war. So begannen die ersten Einspielungen die örtliche Einsatzleitung unter Leitung von Kreisbrandrat Gerhard Bullinger nach und nach mit dem Außmaß der Verwüstung zu konfrontieren. Auch im Landratsamt kam die Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammen um bei diesem "Einsatz" die Aktivitäten im Landkreis zu koordienieren.

Von Seiten des Technischen Hilfswerks, das mit insgesamt sieben Helfern teilnahm, waren Fachberater auf allen Ebenen im Einsatz, um in allen Bereichen die Hilfemöglichkeiten des THW auszuloten und entsprechend anzubieten. Dieses war manchmal extrem schwierig, da es sich ja um keinen echten Einsatz handelte und jeder sich die gesamte Lage vorstellen musste.

Mit zahlreichen Einspielungen wie z.B. das im Wildpark Poing die Gehegezäune gebrochen sind und nun ein Wolf eine Metzgerei belagert, sorgte die Feuerwehrschule nicht nur für schmunzeln sondern auch für Zeitdruck bei den Einsatzkräften. Schließlich erhöhte sich die Anzahl der Notrufe, Verletzten und Schadensstellen stündlich.

Da die Einsatzkräfte aus dem eigenen Landkreis bereits zum Großteil eingesetzt waren und auch aus den benachbarten Kreisen aufgrund des Szenarios keine Hilfe zu erwarten war, musste auch das Technische Hilfswerk mit der längerfristigen Planung der Einsatzkräfte beginnen. So wurden z.B. Helfer aus den Ortsverbänden aus Niederbayern zur Unterstützung oder Ablösung angefordert.

Als um 16.00 Uhr das Übungsende verkündet wurde, waren alle sichtlich erleichtert. Denn wäre es ein echter Einsatz gewesen, dann wäre die Arbeit erst in mehreren Tagen beendet.

 
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Artikel #154 erstellt/geändert von Stefan Sandner am 2012-06-01 15:27:11