Großübung in Poing 05.08.2017

5.08.2017 - Poing. Leere Hallen, verwaiste Gänge und ein weitläufiges Areal – am vergangenen Samstag konnten sich die Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes auf dem Gelände eines alten Schulgebäudes so richtig austoben. Von den Führungskräften um Zugführer Martin Huber wurde in dem kurzfristig verfügbaren Objekt eine Übung organisiert, bei dem die Helfer ihr breites Einsatzspektrum unter Beweis stellen konnten.

Los ging es zunächst mit der Meldung, dass in dem Gebäude mehrere Schüler vermisst wurden. Zudem war die Stromversorgung ausgefallen. Mit zwei Suchtrupps machten sich die Helfer des ersten Bergungszuges auf den Weg, um das Schulgebäude systematisch Raum für Raum zu erkunden und abzusuchen. Bei dieser Gelegenheit konnten auch verschiedenste Techniken der Türöffnung geübt werden. Parallel dazu richtete die Fachgruppe Elektroversorgung per Lichtmast eine Stromversorgung ein und leuchtete mehrere dunkel, unübersichtliche Räume im Gebäude aus.

Kurz danach wurden die Suchtrupps fündig: Im Keller waren drei „verletzte“ Kinder, dargestellt von Helfern aus der Jugendgruppe, in einem Raum verschüttet. Diese konnten sich nicht selbst befreien. Nach einer kurzen Sondierung war klar, dass die Verletzten nur mit einem Mauerdurchbruch gerettet werden konnten. Dazu wurde von außen, schonend eine Rettungsöffnung in den Raum hinein geschaffen. Währenddessen wurden die Kinder vor Ort von einem Sanitäter erstversorgt. Über die Maueröffnung war es dann kein Problem, die Verletzten schonend zu retten.

Zeitgleich dazu hatten Nachbarn auf dem Dach des dreistöckigen Gebäudes eine verletzte, bewusstlose Person gemeldet. Nach sorgfältiger Erkundung begann eine Bergungsgruppe damit, die Person mittels Leiterhebel Stück für Stück aus der Höhe sicher zu Boden zu bringen. Besonderes Augenmerk wurde hier auf den ständigen Eigenschutz beim Arbeiten in der Höhe gelegt.

Noch während die Helfer auf dem Dach zugange waren, kam es zu einer beträchtlichen Rauchentwicklung im Bereich der Umkleidekabinen. Auch hier waren noch ein Sportlehrer und ein Kind vermisst. Zwei THW-Helfer machten sich daraufhin unter Atemschutz auf den Weg und durchsuchten die komplett vernebelten Räumlichkeiten. Nach erfolgreicher Rettung einer Person wurde simuliert, dass einer der Helfer selbst einen Unfall erleidet. Auch dieses worst-case Szenario konnte durch rasches und professionelles Eingreifen eines Rettungstrupps gemeistert werden.

Im Anschluss an die umfangreichen Rettungs- und Bergungsarbeiten konnte noch eine weitere Fähigkeit des THW geübt werden: Unter der Annahme, dass ein Teil des Schuldgebäudes einsturzgefährdet ist, übten die THW’ler das sondieren und fachliche Vorbereiten einer groß angelegten Abstützung über mehrere Stockwerke.

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen waren die Helferinnen und Helfer mit viel Einsatz bei der Sache – die Führungskräfte danken an dieser Stelle für das zur Verfügung stellen des Objekts.


 
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Artikel #576 erstellt/geändert von MH / Florian Hisch / Florian Hisch am 2018-01-29 20:32:33