Ausbildungstag der Jugendgruppen 31.10.2009

München - 31.10.2009. Die Jugendgruppen des Ortsverbandes Markt Schwaben nutzten einen sonnigen Oktobertag für Ausbildung und Übung auf einem besonderen Gelände im Münchner Stadtteil Aubing. In den zur Zeit leerstehenden, ehemaligen Werkstätten der Deutschen Bahn und auf dem dazugehörigen, etwa 10ha großen Betriebsgelände haben bis zur Zeit des Abrisses und der Weiterverwendung verschiedenste Münchner Behörden und Organisationen mit Schutzaufgaben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verfeinern und in Übungen unter Beweis zu stellen. Neben Polizei und Feuerwehr hat auch der Geschäftsführerbereich München des Technischen Hilfswerks das Gelände bereits als Szenario für eine Großübung verwendet. Speziell für Bergungsgruppen bieten die leeren Hallen und Bürogebäude ideale Vorraussetzungen für den Einsatz technischer Bergungswerkzeuge.
Das Erlebnis, ein größeres Werksgelände mit etwa einem dutzend verschiedener, mehrstöckiger Gebäude und Hallen ganz für sich allein zu haben, war auch für die erfahrenen Betreuer ein außergewönliches. Und so außergewöhnlich gestalteten sie infolge dessen auch den Tag für die hochmotivierten Junghelfer.
Zunächst galt es, unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen, ein abgedunkeltes Gebäude von der Größe einer Schule abzusuchen, und dabei verschiedene Aufgaben zu lösen. Das Ziel war dabei die Erstellung eines detaillierten Lageplanes, den ein Helfer aus dem Zugtrupp auf seine Einsatztauglichkeit hin überprüfte und den Erkundern dabei viele Tipps gab.
Bei einer zweiten Erkundung im Keller des Gebäudes fanden die Jugendlichen einen von eben diesem Helfer gespielten, verletzten Hausmeister in einem langen, unterirdischen Verbindungsgang vor, in dem nicht einmal die Jüngsten aufrecht stehen konnten. Unter Einsatz von Bergeschleppe und Schleifkorb bargen die Junghelfer den unter Schock stehenden und vor Schmerzen laut krakelenden Hausmeister aus der misslichen Lage, nicht ohne dabei auf erlernte Maßnahmen der ersten Hilfe zu vergessen.
Nach der Brotzeitpause hieß es für die Jugendgruppe von Benedikt Gampenrieder: "Taschenlampen abgeben, Sicherungsseil aufnehmen - ihr seid jetzt ein Atemschutztrupp in einem verrauchten Gebäude!" Verraucht war der äußerst verwinkelte und weiträumige Keller des neuen Einsatzobjektes zwar nicht, aber dafür so dunkel, dass die Einsatzbedingung "Null Sicht", unter der Atemschutztrupps ausgebildet werden, realistisch nachgestellt werden konnte. Bei diesem Kapitel des Ausbildungstages spielte auch die richtige Verwendung zweier 2m-Band-Funkgeräte eine Rolle, die die Kommunikation zwischen Erkundungstrupp und "Atemschutzüberwachung" sicherstellten. Die Überwachung, die in der Verantwortung der zweiten Hälfte der Jugendgruppe lag, sollte dabei versuchen, allein aufgrund der über Funk übermittelten Angaben der Erkundung eine Lagekarte zu zeichnen, was mit viel Phantasie aber auch gestalterischem Können gelöst wurde.
Ein letzter Abschnitt des Tages in Aubing trug die Überschrift "Mauerdurchbruch". Alle, die noch Energie in den Beinen und Armen hatten, durften mit schwerem Gerät, also mit Motortrennschleifer und Bohr-/Aufbruchhammer eine für die Verletztenbergung ausreichende Öffnung in einer Ziegelwand erstellen. Auch mit dem Vorschlaghammer wurde gearbeitet.
Verschwitzt, verstaubt und verbraucht, aber um einige wertvolle Erfahrungen reicher bestiegen die Jugendgruppen um 15:00 Uhr nachmittags die abfahrbereiten LKWs und ließen sich, die untergehende Sonne im Rücken, gen heimatlichen Ortsverband kutschieren.

 
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Artikel #261 erstellt/geƤndert von sas / sts am 2012-06-01 15:27:11