Nachtübung der THW-Jugend unter realistischen Bedingungen 18.07.2009

Markt Schwaben - 17./18.07.2009. Eine Sturmfront zieht über Bayern, es weht ein kräftiger Wind, starke Regenfälle lassen die Flüsse anschwellen. Es ist Mitternacht, als die Tür aufgerissen wird: "Alarm - Wir haben einen Einsatz. Volle Schutzbekleidung!" Der stellvertretende Ortsbeauftragte und Ortsjugendleiter Stefan Sandner scheucht die Mitglieder der THW-Jugend aus dem Jugendraum. Draußen wartet bereits ihr Jugendbetreuer Andreas Weinmann und gibt Anweisung, welcher Junghelfer in welchem Fahrzeug Platz findet. Wenige Augenblicke später verlassen zwei voll besetzte Einsatzfahrzeuge das Technische Hilfswerk in Markt Schwaben. Die Nachtübung der THW-Jugendgruppe hat begonnen.

An der Einsatzstelle angekommen, heißt es nun "Absitzen und vor dem Fahrzeug antreten". In einer Reihe aufgestellt werden nun zwei Truppführer ausgewählt. Dann gibt es die Einsatzaufträge für beide Trupps. "Hier ist ein Schachtzugang überflutet. Dieser muss trocken gelegt werden, damit der Schacht überprüft werden kann." Beide Truppführer geben Anweisungen und die Jugendlichen starten gezielt und sicher die Arbeiten. Handlampen bieten das erste Licht an der Einsatzstelle. Kurze Zeit später steht ein Stromerzeuger vor dem Fahrzeug und Scheinwerferstative werden aufgestellt. Dann der Moment, der nun die stille Nacht vorerst beendet, der elfjährige Nicolas Voglberger startet mit dem Seilzug das Aggregat. Kurze Zeit später wird es unter monotonem Brummen hell. Jetzt sehen die Jugendlichen was hier auf sie wartet - keine leichte Aufgabe.

Sandsäcke werden von Hand zu Hand gereicht. Der Sandsackwall wird höher, das Wasser beginnt sich zu stauen. "Wir brauchen die Tauchpumpe!" ruft Truppführer Andreas Recknagel seinem Kollegen Xaver Pacher zu. Dann klacken am Gerätekraftwagen auch schon die Schubfächer. Schläuche werden ausgerollt und wenige Minuten später schiebt sich das Wasser hindurch. Der Sandsackwall lässt immer noch Wasser durchsickern - wie schwer es ist, einen überfluteten Schacht vom Wasser zu befreien, das ist jetzt allen klar. Doch Aufgeben kommt für die Jugendlichen nicht in Frage. Weiter wird hartnäckig gearbeitet - dann steht plötzlich Truppführer Recknagel vor der Übungsleitung und verkündet stolz: "Der Schachtzugang ist trocken." Geschafft!

Als um halb vier Uhr morgens die Fahrzeuge wieder auf den Hof der Unterkunft fahren, sind ihre Insassen zufrieden. Eine schwierige Aufgabe wurde mit viel Ehrgeiz und Schweiß gemeinsam gelöst. Auch Jugendbetreuer Andreas Weinmann ist sichtlich zufrieden: "Das war eine tolle Leistung!" "Das ihr trotz der schwierigen Aufgabe nicht aufgegeben, sondern weitergearbeitet habt, war Spitze!" war das Resümee des stellvertretenden Ortsbeauftragten bei der Nachbesprechung.

 
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Artikel #251 erstellt/geändert von sts am 2012-06-01 15:27:11